Dialog im Atelier

Anke Kreis und Kornelia Pfütze präsentierten ihren Zugang zur Natur in einer Ausstellung vom 21. und 22. Oktober 2017

In unseren Räumen in der Ateliergemeinschaft FM1 brachten wir unsere Arbeiten in einen spannenden Dialog. Wir beschäftigen uns beide in unseren Werken mit dem Thema „Natur“, trotz des gemeinsamen Themas unterscheiden sich Arbeitsweise und Ergebnisse deutlich.

An beiden Tagen konnten wir viele Gäste begüßen und hatten sehr schöne Gespräche über die Gemeinsamkeiten und Gegensätze unserer Abeiten.

Anke setzt sich mit dem widersprüchlichen Verhalten des Menschen zur Natur auseinander: einerseits machen Ursprünglichkeit und Wildheit den Reiz an der Natur aus, andererseits wecken sie aber das Bedürfnis, einzugreifen, zu ordnen und zu kontrollieren. Dies spiegelt sich in ihrer Arbeitsweise wider. So beginnt sie meist nur mit wenigen Skizzen und arbeitet oftmals unmittelbar auf der Leinwand mit der Anlage freier, skizzenhafter Farbflächen. Danach beginnt die Arbeit des Ordnens und sie kämpft gegen das Ursprüngliche, intuitiv Entstandene an. Die Ordnung entsteht häufig durch die eher flächige Überarbeitung und das Einfügen grafischer Elemente. Um schnell und spontan reagieren zu können, arbeitet Kreis vorwiegend in Acryl.

Kornelia malt Ölbilder auf Basis eigener Fotografien. Die Motive, meist Landschafts- und Stadtansichten, sind für sie von Bedeutung, weil eine für sie wichtige Ansicht in einem Licht erscheint, welches Gefühle hervorruft. Durch eine planvolle und sehr sorgfältige Umsetzung in lasierenden Ölfarben erschafft sie ausdrucksvolle und starke Lichtwirkungen. Sie sucht den persönlichen Bezug zum Motiv, versucht dabei aber, sich einen unvoreingenommenen, wertfreien Blick darauf zu erhalten. Beim Betrachter soll ein Gefühl der Erinnerung hervorgerufen werden, beispielsweise durch das typische Licht in Italien oder die Frühlingsstimmung in den heimischen Streuobstwiesen.

Wir besuchten beide Kunst-Kurse in der freien Kunstschule „Kunstakademie Esslingen“ und sind Mitglieder der Ateliergemeinschaft FM1.